Die Kanadische Goldrute: problematisch, aber doch gefragt
Die meisten Goldruten sind ursprünglich in Nordamerika beheimatet. Auch die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), die mit ihren dichten Rispen gelber Blüten im Spätsommer aufwartet und den Insekten vielerorts Nahrung bietet. Allerdings, die Pflanze, die nachweislich erstmals 1648 von Amerika nach Europa, genauer nach Großbritannien gelangte, hat es in sich. Denn, wer sie einmal – gewollt oder ungewollt – im Garten hat, wird sie kaum mehr los.
Die Kanadische Goldrute zählt zu den „invasiven Neophyten“ und neigt dazu sich auszubreiten, durch unzählige gut flugfähige Samen und durch ausgeprägtes unterirdisches Wurzelwachstum.
Bis heute hat sich die Pflanze schon weit ausgebreitet, entlang von Bahngleisen und Straßen, an Böschungen, auf Brachflächen, in Gewerbegebieten etc. Weil die Goldrute leicht andere Pflanzen verdrängen kann, versucht man sie auf Magerrasen und anderen wertvollen Flächen zu bekämpfen.
Weniger ausbreitungswillig ist die europäische Verwandte der Kanadischen Goldrute, die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea). Man findet sie da und dort an eher trockenen, nährstoffärmeren Standorten wie z.B. an Wald- oder Wegrändern. Die Gewöhnliche Goldrute ist eine altbekannte Heilpflanze, die sich bei entzündlichen Erkrankungen von Nieren und Harnwege bewährt hat.
Aber zurück zur Kanadischen Goldrute. Im Juli, August und September, wenn die Goldrute blüht, sind gar nicht mehr so viele andere Pflanzen in Blüte. Dementsprechend sollte man Biene & Co. das Mahl an der Goldrute gönnen, wenn man den Insekten sonst keine anderen Blüten bieten kann.